Smart Lighting ist ein Begriff, der beim Thema Smart City, oder Intelligente Vernetzung von Städten, immer häufiger fällt. Verschiedene Hersteller bieten unterschiedliche Konzepte mit stark unterschiedlichem Funktionsumfang an. Diese Infrastruktur bietet einer Stadt große Vorteile in unterschiedlichsten Bereichen.
Im einfachsten Fall kann eine Stadt mit Smart Lighting deutlich Energie sparen. Die Kosten für Straßenbeleuchtung gehen, laut manch einem Hersteller, um bis zu 80% zurück, und die Wartungskosten um bis zu 50%. Hersteller sind da vielleicht optimistisch, aber selbst wenn nur die Hälfte davon realisiert werden kann, hat das einen bedeutenden Einfluss auf das Budget der Stadt und die Umwelt. Wie geht das?
- Die Straßenlampe wird mit LEDs ausgestattet anstatt mit herkömmlichen Leuchtmitteln. Die sparen Strom und sind langlebig.
- Die Straßenlampe wird intelligent gesteuert. Das bedeutet, dass sie nach bestimmten Regeln ein- und ausgeschaltet und gedimmt wird. Eine Abends-Ein-Morgens-Aus Steuerung ist heute in Städten immer noch die am häufigsten anzutreffende Regel, manchmal etwas abgestuft. Mit einer intelligenten Lampe kann man jedoch das Regelwerk flexibel gestalten, zum Beispiel Bewegungssensoren nutzen. Wenn sich eine Person oder ein Fahrrad nähert, geht die Lampe an, ist die Person außerhalb der Reichweite, geht sie aus oder wird gedimmt.
- Durch die Vernetzung können die Lampen Probleme selbst und sofort melden. Dadurch wird die Wartung optimiert, ohne dass die Lampen vor Ort kontrolliert werden müssen.
Allein dieser einfache Fall macht Smart Lighting zu einer lohnenden Investition. Wenn man überall in der Stadt vernetzte Lampen stehen hat, kann man damit noch viel mehr Ideen umsetzen, von denen Stadt und Bürger profitieren.
- Um bei der Beleuchtung zu bleiben: Lichtfarben beeinflussen die Stimmung der Menschen. Blau wirkt beispielsweise beruhigend, rot eher anregend. Wenn die Straßenlampe intelligent ist, kann man das nutzen, um Menschenmengen zu beruhigen – beispielsweise vor oder nach einem Fußballspiel, oder an Brennpunkten, wo es öfter zu Auseinandersetzungen kommt.
- Die intelligente Lichtsteuerung kann auch die Sicherheit erhöhen, indem bestimmte Plätze zu bestimmten Uhrzeiten besonders stark beleuchtet werden, oder indem Sensoren merken, wenn eine ungewöhnlich große Menschenmenge an einem Platz auftaucht.
- Die Vernetzung der Lampen kann genutzt werden, um Dinge zu messen und zu übertragen. Beispielsweise können die Lampen mit Umweltsensoren ausgestattet werden, die Daten an die Stadt und das Umweltamt übertragen. Genauso können Verkehrsströme anonymisiert beobachtet werden.
- Durch die vernetzten Lampen kann ein stadtweites WLAN Netz aufgebaut werden, das den Bürgern und Touristen zur Verfügung steht.
- Wenn an die Lampen weitere Sensoren angeschlossen werden, kann ein präzises Parkleitsystem aufgebaut werden. Wenn jeder Parkplatz durch einen Sensor erfasst wird, können App-Nutzer genau sehen, wann welcher einzelne Parkplatz frei oder belegt ist. Das wiederum verbessert die Umwelt, weil weniger Autos auf Parkplatzsuche herumfahren.
Das Entscheidende ist, dass man zusätzlich zu effizientem Licht plötzlich die ganze Stadt vernetzt hat. Man kann an den Straßenlampen Bildschirme mit diversen Informationen anbringen, von Touristen-Informationen bis zur Abfahrt des nächsten Busses.
Smart Lighting ist eine hervorragende Basis für die Vernetzung einer Stadt. Wenn diese Infrastruktur erstmal steht, können viele kreative innovative Anwendungen dafür entwickelt werden. Es gibt bereits eine Reihe von Anbietern, die Projekte mit Städten unterschiedlichster Größe durchführen. Beispiele:
Stadtgemeinde Knittelfeld in Österreich
Schön ist auch, dass Smart Lighting in einem kleinen Bereich getestet werden kann. Sollte eine Stadt die Investitionen nicht allein stemmen wollen, gibt es auch die Möglichkeit einer Öffentlich Privaten Partnerschaft. Förderung für die Projekte steht auch zur Verfügung, weil sie Deutschland helfen, seine Klimaziele zu erreichen und den CO2 Ausstoß zu verringern.
Ihre Elisabeth Schloten