Für die Eiligen nehme ich die Antwort vorweg: Nein. Die Strahlung ist so gering, dass sie vollkommen unbedenklich ist.
Nachdem wir schon öfters das Thema LoraWAN in unserem Blog & Podcast behandelt haben, erreicht uns immer häufiger die Frage nach der Strahlungsgefährdung dieser Internet of Things Funktechnologie. Deshalb beschäftigen wir uns in diesem Artikel damit, ob LoraWAN die Gesundheit gefährdet.
LoraWAN ist ein Funknetz für die Übertragung von kleinen Datenmengen über große Strecken. Es ist optimiert auf minimalen Stromverbrauch der Endgeräte und hohe Reichweite. Typische Anwendungsfälle bauen wir häufig im Smart City Umfeld auf. Dazu gehören z.B. Gebäudeüberwachung, Energiemanagement, Raumklima-Überwachung und -Steuerung, Parkraum-Management, intelligente Beleuchtung und vieles mehr.
Auch im landwirtschaftlichen Umfeld, also Smart Farming oder Precision Farming, nutzen wir gerne LoRaWAN, weil es sehr kostengünstig aufzubauen und zu betreiben ist. Den Landwirten ermöglichen wir damit z.B., die Bewässerung und Düngung ihrer Felder optimal und bedarfsgerecht zu steuern, oder ihr Vieh auf der Weide oder im Stall genau zu überwachen.
Die LoRaWAN Netze, vor allem die Sensoren (= Empfänger), haben durch diese Anwendungsfälle häufig eine große Nähe zu Personen oder Tieren. Für die Gesundheit von Menschen und Tieren ist es wichtig, dass sie nicht zu hohen Strahlungsmengen ausgesetzt sind.
Hier ein paar Vergleichswerte:
Das Bundesamt für Strahlenschutz legt einen Grenzwert von 2 Watt pro kg SAR (Spezifische Absorptionsrate) an Kopf und Rumpf für Mobilfunk fest. D.h., Kopf und Rumpf dürfen pro kg nicht mehr als 2 Watt Strahlung absorbieren. Als „gut“ gelten Handys, die am Kopf eine SAR von unter 0,5 und am Körper unter 1 bieten.
Konkret heißt das: Handys senden ständig mit bis zu 2 Watt. Aus meiner Hosentasche, oder an meinem Kopf.
Mobilfunkmasten senden mit einem Vielfachen davon, nämlich mit 50 Watt.
Als Nächstes betrachten wir WLAN, das in fast jedem Raum zu finden ist, im Büro, unterwegs und zu Hause. Der Router und die Endgeräte senden mit 100 mW, also Milliwatt. Während ich diesen Blogartikel schreibe, sendet mein Laptop also ca. 30 cm von meinem Kopf entfernt kontinuierlich mit 100 mW.
LoRaWAN sendet mit 25 mW, sowohl die Gateways (=Router) als auch die Endgeräte (Sensoren). Das ist ein Viertel der Sendeleistung von WLAN, und die Sensoren sind meistens weiter weg als WLAN Empfangsgeräte. Es ist ein 80stel dessen, was mein Handy die ganze Zeit in meiner Hosentasche oder auf dem Schreibtisch tut.
Hier der grafische Vergleich, ohne den Mobilfunk-Sendemasten, weil der die Skala sprengt:

Konkret bedeutet das, dass 80 LoRaWAN Sensoren oder Sendestationen die gleiche Sendeleistung haben wie ein Handy.
Zusätzlich senden LoRaWAN Sensoren nur in relativ seltenen Intervallen. Bei einer Raumklima-Überwachung und Heizungssteuerung könnten das z.B. alle 15 Minuten sein.
Hieraus ergibt sich Folgendes:
LoRaWAN Strahlung ist in jedem Umfeld vollkommen unbedenklich. Sowohl die ständige Nähe zu Sensoren als auch zu Sendestationen stellen keinerlei gesundheitliches Risiko dar.
Für eine weitere detaillierte Beschreibung verschiedener Strahlungstypen gibt es vom Bundesamt für Strahlungsschutz eine sehr gute Broschüre. Auf der Seite 9 gibt es noch einmal einen schönen grafischen Vergleich der verschiedenen Strahlungstypen: Klick!
Haben Sie noch Fragen zum Thema? Sie möchten mehr darüber wissen? Schreiben Sie einen Kommentar oder kontaktieren Sie uns unter lorawan@ecbm.me.