Piura, eine Stadt mit circa 480.000 Einwohnern, liegt im Norden Perus, in Südamerika. Es ist eine wunderschöne Stadt mit tollem Essen, doch die Schönheit wird von den vorherrschenden ärmlichen Verhältnissen dort getrübt. Die Corona Pandemie hat die Situation der Einwohner*innen Perus, und insbesondere Piuras, stark verschlechtert, sodass viele Piuraner*innen noch hilfsbedürftiger geworden sind.
Ernesto Oquelis, IoT und Cloud Architekt bei ECBM, ist gebürtiger Piuraner. Er und seine Familie sammeln schon seit seiner Kindheit Spielzeug und Lebensmittel, um Geschenkboxen an Familien, die sich diese Dinge nicht leisten können, zu verteilen. Auf diesem Wege versuchen sie, vor allem an Weihnachten, etwas vom Geist des Teilens weiterzugeben. Seit mehreren Jahren fragen Ernesto und seine Familie auch Freunde und Kolleg*innen um ihre Hilfe und Unterstützung. Sie sammeln Geldspenden ein, um gemeinsam mit Padre Chero, dem ortsansässigen Priester, sogenannte Christmas Baskets vorzubereiten und diese dann an die bedürften Familien in Piura zu verteilen.
Spendenaktion vor Ort
Kurz vor Weihnachten 2021 rief Ernesto wieder bei ECBM die Spendenaktion „Christmas in Piura“ aus. Viele Kolleg*innen freuen sich, so direkt helfen zu können. Es ist ein noch schöneres Gefühl, wenn ein Freund und Kollege einem genau sagt, wofür das Geld genutzt wird, als über eine anonyme Organisation für viele verschiedene Projekte zu spenden. Ernesto selbst flog über Weihnachten in seine Heimatstadt, um aktiv vor Ort mitzuhelfen. Im neuen Jahr erreichte uns ein ausführlicher Bericht und einen Auszug möchten wir hier mit euch teilen.
Am Morgen des 22. Dezember 2021 trafen Ernesto und sein Bruder Álvaro ihren Freund Padre Chero und besuchten so viele Familien, wie es an einem Tag möglich war. Padre Chero hatte bereits mit der Hilfe anderer Freiwilliger 160 Christmas Baskets zusammengepackt, die durch die Spenden ermöglicht worden waren. Bei den Besuchen begegnete Ernesto vielen Menschen, die alle eine bewegende Geschichte zu erzählen hatten, zum Beispiel die Geschichte der Familie Elda.
Die Geschichte von Familie Elda
Als Ernesto und sein Bruder am Haus von Frau Elda ankamen, hörten sie von draußen die schönen Stimmen von Kindern, die Weihnachtslieder sangen. Der Anblick, der sich ihnen bot, als sich die Tür öffnete, berührte sie sehr. Drei Kinder, ein Junge und zwei Mädchen, sangen und tanzten auf einem Sandboden. Einige von ihnen waren barfuß. So viel Freude und zartes Lächeln, umgeben von so viel Not. In diesem Raum gibt es nur sehr wenige Möbel. Ein paar Stühle, ein Eimer, um Wasser nach Hause zu bringen, und ein Tisch. Oben auf dem Tisch liegen drei Bananen. Später erfahren Ernesto und sein Bruder, dass das an diesem Tag die einzige Nahrung für die ganze Familie war. Die Kinder rennen mit ihrer Mutter los, um ihre kleine Schwester zu holen, und in diesem Moment machte Ernesto dieses Foto:
Frau Elda erzählt noch, dass sie durch einen Spender von Padre Chero letztes Weihnachten zwei Betten bekommen hatte. Scherzhaft sagte Padre Chero, dass er sich freue, dass sie diese immer noch benutzen, denn andere Familien hätten diese womöglich schon verkauft. Es sind die ersten Betten, die diese Kinder je hatten, es ist Luxus für die Familie und sie nutzen diese alle gemeinsam. Das Haus hat einen kleinen Gasherd, obwohl sie meistens mit Holz kochen, da kein Geld für Gas vorhanden ist. Sie haben ein paar Bestecke und Teller, die ihnen ein anderer Spender über Padre Chero zur Verfügung gestellt hat. Wie alle anderen, die Ernesto und sein Bruder besucht haben, haben sie keinen Kühlschrank. Es vergeht kein Tag, an dem etwas übrigbleibt, um es für den nächsten Tag aufzubewahren.
Ernesto erzählte den Familien, die er traf, wo er herkam und dass seine Freund*innen und Kolleg*innen entschieden hatten, den Geist der Weihnacht zu teilen und sie mit Spenden zu unterstützen. Die Dankbarkeit der piuranischen Familien war für Ernesto und uns überwältigend. Ein Zitat ist uns besonders im Kopf geblieben:
“Herzlichen Dank an dich und deine guten Freunde. Ihr seid gute Menschen, die an ihre Brüder und Schwestern in Not denken. Viel Segen für Sie alle.“
Wir erzählen euch davon, weil das Projekt “Christmas in Piura” uns eine Chance bietet, Familien in Not zu helfen und unser Glück zu teilen. Ernestos Bericht zeigt: Wir können auch mit kleinem Einsatz viel bewegen, wenn wir mit den Menschen, die nicht so viel Glück haben wie wir, unser Glück teilen.
Falls ihr mehr über das Projekt „Christmas in Piura“ erfahren möchtet, meldet euch gerne bei uns, denn auch nächstes Jahr werden wir wieder Spenden sammeln, um den Menschen in Piura an den Feiertagen mit den Christmas Baskets eine kleine Freude zu bereiten.